Fertig Gideon Holmwood
Mensch/Wissend/33 Jahre/Pfarrer/Gut
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#1
GIDEON FRANK HOLMWOOD
Don't you let your love turn to hate
Lord, we've got to keep the faith.


PERSÖNLICHES
Things to know about me

Name:
Gideon Frank Holmwood, so sein voller Name. Gideon - der Richter. Und das, obwohl er sich beharrlich weigert, zu urteilen. Aber er mag den Klang des Namens, außerdem bedeutet er auch Krieger; der, der den Glauben in die Welt trägt. Und das wiederum mag dann doch recht passend sein für jemanden, der sein Leben der Mission verschreibt, Glauben und Nächstenliebe in die Welt zu bringen - wenn auch in keiner gewaltsamen Weise.
Frank ist hingegen eher unbedeutend, der Fränkische eben, auch wenn diese Wurzeln schon lange nicht mehr zurückverfolgbar sind. Den Mittelnamen kennt auch eigentlich nur seine Familie und für viele ist er ohnehin Reverend Holmwood. Oft genug sogar nur Reverend oder Pater. Weitere Spitznamen besitzt er nicht wirklich und auf diese Anreden reagiert er ohnehin am zuverlässigsten.

Alter & Geburtstag:
Der Pfarrer ist 33 Jahre alt und wurde am 8. Februar 1979 geboren.

Geburtsort:
Gebürtig stammt Gideon aus einem Vorort an Edinburgh, wo er Kindheit und Jugend in einem Einfamilienhaus verbrachte, dem man durchaus ansehen kann, dass seine Familie dort bereits in der vierten oder fünften Generation wohnt.

Beruf:
Er ist Pfarrer mit Leib und Seele (wortwörtlich). Ob es um Gottesdienste oder Taufen, Eheschließungen oder Beichten, Beerdigungen, seelischen Beistand, Religionsunterricht oder anderes geht, das zum Aufgabenbereich eines Mannes Gottes gehört. Damit wird er von der Kirche (und gelegentlich einer Schule) finanziert, hilft allerdings auch ehrenamtlich in der Telefonseelsorge aus oder in der Suppenküche.
Das heimliche Unter-die-Arme-Greifen der Jäger ist ebenfalls eine brotlose Tätigkeit, doch nur bei äußerstem Bedarf rückt er ins risikoreiche Feld. Üblicherweise bietet er Exorzismen, Weihwasser, eine Zufluchtsstätte und ähnliche unscheinbare, aber nützliche Dinge. Dennoch - damit ist er eindeutig ein Jäger. Und wenn es darauf ankommt, weiß Gideon auch gut, wie man auf einer Jagd agiert, so denn er einmal teilnimmt.

MENSCH
What I am

Gesinnung:
Er ist ein gutmütiger Mann, der für seine Gemeinde große Dinge auf sich zu nehmen bereit ist. Ihr Wohl ist es schließlich, was Gideon bisweilen ins Feld treibt, immer wieder zu den Jägern. Er will seine gesamte Gemeinde beschützen - ob sie nun gläubig sind oder nicht, menschlich oder übernatürlich - und dafür muss man eben bisweilen das “Böse”, das Schädliche, zur Strecke bringen. Allerdings auch nur dann! Wesen und/oder Menschen, die niemanden gefährden, sind bei Gideon natürlich allzeit willkommen. Diese Offenheit geht sogar so weit, dass er den neuen Anbau der Kirche nicht ordnungsgemäß - also quasi gar nicht - gesegnet hat. Er soll nun eine Zufluchtsmöglichkeit für Vampire und Artgenossen bieten, die in der Kirche selbst nicht Asyl finden könnten. Denn jeder, der bereit ist, sich friedfertig zu geben, verdient Unterschlupf, Unterstützung, einen Ort, an den er sich wenden kann.
“Klopfet an, so wird euch aufgetan. Matthäus Kapitel 7, Vers 7.”

Da wir es hier mit einem freiwilligen Pfarrer zu tun haben, ist es nicht verwunderlich, dass Gideon nicht nur äußerst bibelfest, sondern auch ein gläubiger Christ ist. Seine Stärke und sein Vertrauen in die Welt und darauf, dass am Ende alles gut werden wird, zieht er aus seinem endlosen Zutrauen in den einen Gott, das Hohe Wesen über ihnen allen; jemand, der Gideons Stimme und Sorgen und Gedanken hört - und erhört. Jemand, der für ihn da ist, ein stiller Begleiter, der ihn zu jedem Schritt ermutigt und ihm mit jedem Rückschlag auch neue Hoffnung zusteckt. Ja, er glaubt fest und zieht daraus den Großteil, wenn nicht sogar die Gesamtheit, seines Vertrauens in das Leben, die Welt und ihre Bewohner. Dennoch ist die Religion für ihn kein verpflichtender Faktor bei anderen Leuten - er hilft und steht ihnen bei auch wenn sie vom Glauben noch so wenig halten. Mag es zwar nicht, wenn sie ihn und seinen Glauben persönlich angehen, dafür funkt er niemandem rein, der deutlich macht, Religion oder Gott nicht gebrachen zu können, dafür aber etwas Zuspruch. Den verdient schließlich jeder, unabhängig seines Glaubens.

Wissensstand:
Oh bitte! Damit ist Gideon vertraut, seit er ein Kind ist. Sein Vater ein aktiver Jäger, seine Mutter zur Ruhe gesetzt, ihrer Kinder wegen. Die “Gutenacht”-Geschichten waren weder gut noch reine Geschichten, das machten die beiden ihren Sprösslingen von Anfang an klar. Werwölfe, Gestaltenwandler, Vampire und ähnliches ist also schon ewig ein Teil seiner Realität - doch im Gegensatz zu seinen stocksteifen Eltern und vielen anderen Jägern hat Gideon die Vorstellung abgelegt, diese Wesen seien von Natur aus und von Grund auf schlecht; eben nur weil sie nicht menschlich sind.
Er glaubt daran, dass jeder, unter Menschen und Übernatürlichen gleichermaßen, die Wahl hat, grausame Verbrechen gegen andere zu begehen - oder mit seinen Besonderheiten eben anderweitig umzugehen. Deshalb greift er auch nur zu Gewalttaten gegen die Übernatürlichen, wenn die sich eben an anderen vergreifen. Dann ist seine Grenze deutlich überschritten, dafür gibt es kein Pardon, so ein Problem gehört pragmatisch gelöst. Zum Glück hat Gideon einiges an Wissen und an Kontakten in die Jägerwelt behalten, da lässt sich so etwas schnell aus der Welt schaffen - und er muss sich dennoch nicht selbst an den Wesen vergehen.
Von den Engeln und Gefallenen auf Erden weiß der Pfarrer bisher allerdings wenig bis gar nichts. Sicherlich, man schnappt das ein oder andere von den Jägern auf, aber eine persönliche Begegnung hat er noch nicht gehabt - oder überhaupt irgendeinen glaubhaften Beleg vor sich dafür, dass es wahr ist und sich tatsächlich Engel und Gefallene auf der Erde befinden. Es würde seine Weltansicht grundlegend verändern! Gleichermaßen reizt und schreckt ihn also der Gedanke.


Gruppe:
Eigentlich gehört er nur zu seiner Gemeinde, zu allen, die ihm eben zuhören wollen oder einfach nur ein freundliches Gesicht sehen wollen. Er ist Mensch, Pfarrer, Glaubender und sieht sich damit irgendwie als Bindeglied zwischen Glauben, Gott und Mensch. Irgendwie ist er aber auch ein Jäger und somit ein Verbündeter dieser; Gideon hilft aus, wo nötig und versorgt die Damen und Herren dort mit Informationen und sonstigen Dingen, die eben einen Pfarrer erfordern. Er ist ihr passiver, stiller Verbündeter, allerdings ist man sich allgemein einig, dass er in der aktiven Jagd nichts zu suchen hat - darüber ist Gideon auch recht froh, es fällt ihm schon schwer genug, zuzugeben, dass Jagden eben manchmal Not tun. Ansonsten steht er mitten unter seinen Gemeindemitgliedern und versucht, ihnen Nächstenliebe, Zuversicht und Beständigkeit nahezubringen.

Fähigkeiten:
Er ist doch nur ein Mensch, da ist nicht viel. Dafür kann Gideon aus dem Stegreif diverse Exorzismus-Texte und Bibelzitate raushauen, Dinge mal eben segnen und hat ein Talent, Zuversicht und Ruhe zu verbreiten. Als nette Nebeneffekte kann er zum Beispiel quasi jedes Glas Wasser zu einer starken Waffe gegen Vampire werden lassen oder problemlos versehentliche Blutsaugereinladungen “wegsegnen” - jägerische Vorteile des Pfarrlebens eben.

FAMILIE & KONTAKTE
People related to me

Eltern:
Sein Vater Cameron ist ein aktiver Jäger, selbst heute noch, während Gideons Mutter, Moira, sich bei seiner Geburt zur Ruhe setzte und den “Felddienst” wahrscheinlich nicht wieder aufnahm, um stattdessen ihre Familie versorgen zu können. Die beiden arbeiteten Hand in Hand in Erziehungsdingen und während der Herr Papa auf Jagd war, erzählte die Mutter ihren Kindern die abenteuerlichsten Geschichten seiner Unternehmungen. Erst mit zunehmendem Alter der Kinder verloren die ihren Reiz, weil sie wussten, dass die Geschichten böse Realität waren anstatt nur noch Märchen. Moira ließ keinerlei Dummheiten durchgehen, erzog ihre Jungs aber zur Zurückhaltung und Unauffälligkeit; der Vater nahm Gideon schon mit knappen 10 Jahren mit auf die Jagd, nachdem er ihm zuvor bereits wichtige Theorien und Trainigseinheiten eingebläut hatte. Dass die Eltern auch hin und wieder Hand an ihre Kinder legten war selbstverständlich Teil der Erziehung im Hause Holmwood, ebenso wie die detaillierten Ausführungen diverser Jagdmethoden.
Religion und dergleichen war für die beiden lediglich ein Mittel zum Zweck - Weihwasser und Exorzismen namentlich. Alles weitere interessierte sie nicht und dass der Erstgeborene dafür zu brennen begann, wurde anfänglich noch belächelt. Als die Sache dann ernster wurde, wuchs auch die Skepsis und als Gideon dann auch noch verkündete, Pfarrer statt Jäger werden, den aktiven Jagddienst vermeiden tat sich eine deutliche Kluft auf. Den Entschluss schon lange gefasst, verkündete er ihnen erst während seines Vikariats, Übernatürliche wie Menschen unter seiner Fittiche dulden zu wollen - der Bruch folgte auf den Fuß. Das war vor plus minus 6 Jahren. Ein riesen Theater, ein Streit auf den nächsten, und schlussendlich der Schritt, den Sohnemann vor die Tür zu setzen. Sehr zum elterlichen Bedauern hat er sich von seinen kindischen Naivvorstellungen trotzdem nicht gefangen. Seitdem haben seine Eltern sich nicht wirklich bei ihm gemeldet, sie bedauern den Verlust dennoch sehr. Trotzdem schickt der Pfarrer zu Geburts- und Feiertagen und Jubiläen geduldig liebevolle, aber knappe Grußkarten. Rückmeldung erhält er nicht - meistens wandern seine Zeilen ungelesen in den Müll, das Ehepaar will keine alten Wunden bei sich aufreißen - aber das ist okay für die beiden. Vorbei ist vorbei. Und Gideon, der bedauert die fehlende Versöhnung - aber nicht die Entscheidungen, die dazu führten. Er fühlt sich eben durch und durch zum Christentum berufen und dort weitaus mehr zuhause als jemals im Elternhaus.

Geschwister:
Ein Bruder, Simson, drei Jahre jünger, ist ebenfalls Teil der Holmwoodfamilie und auf dem besten Weg, ein beherzter Jäger zu werden und damit sein Brot zu verdienen. Wie es heute um ihn steht, weiß Gideon nicht ganz, der Kontakt besteht zwar, hält sich allerdings in Grenzen: Ab und an ein Telefonat, hier und da eine Karte oder ein Brief. Alles in Maßen und recht selten. Die beiden standen sich auch nie wirklich nahe, diese typische Verbrüderung zwischen ihnen fehlte einfach. Jeder war mit sich und seinen eigenen Verarbeitungen der elterlichen Erziehung beschäftigt.

Verwandte:
Seine Großmutter, Hannah, die Letzte der alten Generation Holmwoods, starb leider vor einigen Jahren. Sie war schon ewig aus den aktiven Einsätzen raus, besaß allerdings noch immer ein umfassendes Theoriewissen, mit dem sie ihre jungen Verwandten gerne vollschwatzte, die Methoden völlig veraltet und dementsprechend unzuverlässig. Aber spektakulär war's. Sie bewunderte Gideons Hingabe zwar, teilte allerdings auch die Meinung, dass er damit wohl nicht weit kommen konnte. Nahe stand sie der Familie ihrer Tochter sowieso nie wirklich, nur hin und wieder der obligatorische Besuch war drin. Gehörte auch zu der Sorte Großmutter, die ständig bemüht war, aus ihren Enkeln bessere Menschen - oder eher: Jäger - zu machen und kaltschnäuzig gutgemeinte Tipps zu verteilen. Zu ihrer Beerdigung vor einiger Zeit war Gideon selbstverständlich nicht geladen, erfuhr auch erst verspätet durch seinen Bruder davon und so blieb ihm lediglich übrig, einen Brief nach Hause zu schicken und nachträglich das Grab zu besuchen. Ihr Tod ging ihm nur wenig nahe, dennoch trauerte Gideon.

Bezugspersonen:
Caleb Fraser
“Caleb hält wenig von Religion glaube ich, aber das stört mich nur selten. Was mir bei ihm auf jeden Fall fehlt, ist dieses... zwischenmenschliche Feingefühl. Sarkasmus, ach so witzige Seitenhiebe und verlässliche Unbeständigkeit. Ihm fehlt es da gewaltig und manchmal kann ich es nicht lassen, ihm darüber das ein oder andere Wort ans Herz legen zu wollen. Aber da beiße ich jedes Mal wieder auf Granit. Ich glaube, Caleb könnte gut ein paar milde Charakterzüge vertragen, ein wenig mehr Gelassenheit und Ruhe und vor allem eine Generalüberholung in Sachen Betragen - aber man muss auch sehen, was nicht ist, ist eben nicht. Aufbrausend und energisch turnt er also ziemlich prinzipienlos, wie ich finde, durch die Weltgeschichte. Ist nichts für mich und dicke Freunde werden wir nie werden.
Ich wage trotzdem zu behaupten, dass wir uns schon anständig miteinander arrangieren. Und wenn er Unterstützung für Jagden braucht, helfe ich natürlich sowieso aus - aber sollte er mich bitten, aktiv an einer Jagd teilzunehmen, überlege ich mir das vorher lieber zweimal. Wer weiß, wie objektiv der die Übernatürlichen tatsächlich ansieht.”

Beleth
“Bei ihm denke ich irgendwie auch immer an die Adventskreuzung. Gar nicht einmal so weit entfernt von meiner Kirche, meinem Zuhause, liegt sie, diese eine Kreuzung, die jedes Jahr um die Adventszeit einfach hübsch aussieht. Hat etwas von dieser feierlichen Ruhe an sich, was ich gerne auf Spaziergängen zu dieser Zeit genieße. Keine Ahnung, was dahinter steckt, aber in der Gegend kennt man die Kreuzung eben. Vor einiger Zeit jedenfalls bin ich dort zufällig Beleth über den Weg gelaufen. Irgendwie hatte er auch ein bisschen etwas von jemandem, der dort einfach hingehört. Ich war, um es vorsichtig zu sagen, angeschlagen (buchstäblich), weil ich versucht hatte, in einer Kneipenprügelei zu schlichtente. Hat auch irgendwie geklappt, nur dass ich mir dabei eben selbst ein paar Treffer gefangen habe. Und er hat... mir eben geholfen, mich ein bisschen aufgepäppelt und wir haben uns ein bisschen unterhalten. Der ist ein wirklich sonderbarer Mann und, wenn ich diese Vermutung anstellen darf, wahrscheinlich nicht ganz menschlich. Aber eine oszillierende Persönlichkeit, ohne Frage.”

Timothy McRae
“Womit der Arme sich noch so herumschlagen muss, will ich gar nicht wissen. Aber vermutlich teilen wir das Schicksal, von Caleb mitten in der Nacht aus den Betten geklingelt zu werden, weil er wieder jemanden braucht, der ihm unter die Arme greift und hinterher räumt. Caleb eben. Timothy jedenfalls ist ein ordentlicher Mann, auch wenn ich nicht weiß, wie er es mit der Religion hält. Vernünftig, aber eben auch ein typischer Beamter. Mit Timothy habe ich wahrscheinlich relativ wenig gemeinsam, aber er ist mir sympathisch - der hat zumindest mehr Betragen als Caleb...”

Tobias Douglas
“Tobias ist etwa in meinem Alter, sehr gläubig und war sogar auch einmal in einem Priesterseminar. Wir teilen also eine gewisse Devotion zu Gott und Christentum und wenn er denn einmal spricht, dann sagt er eigentlich clevere Dinge, er denkt mit. Was ihn für mich zu einem ganz angenehmen Zeitgenossen macht. Er ist auch ein Jäger, allerdings scheut er, soweit ich weiß nicht davor zurück, in einer Jagd ordentlich mit ranzugehen - im Gegensatz zu mir. Wenigstens versteht er etwas von dem, was er tut. Ich denke, Tobias ist ein umgänglicher Mensch und verlässlich, auch wenn er oft reserviert ist. Aber was soll’s, ich mag ihn und unsere gelegentlichen Unterhaltungen trotzdem.”

CHARAKTER
Who I am

Äußere Erscheinung:
Gideon ist mit nur etwas über 1.7m eher einer der kürzer geratenen Herren. 1.73m, um genau zu sein. Das stört ihn allerdings wenig und passt gut zu dem ohnehin unscheinbaren Mann. Seine Haare sind dunkelblond und weisen im Sonnenlicht auch mal einen rötlichen Schimmer auf. Er tut zwar sein Bestes, sie ordentlich zu frisieren - was gerade für größere Events von Relevanz ist - ansonsten können sie auch mal etwas unordentlicher aussehen; gerade, wenn man ihn in seiner Freizeit aus dem Bett klingelt. In jener Freizeit trägt er übrigens ebenso sein weißes Kollar wie in der Kirche (um genau zu sein, trifft man Gideon eigentlich nie ohne an), außerhalb seiner Messen allerdings nicht mit Talar, sondern mit Wollpullovern oder Hemden kombiniert. Ein heimeliger Mann, dem man ansieht, dass er in sich ruht und dessen Glauben ein unumstößliches Persönlichkeitsfundament bildet. Daher rührt auch das schlichte Kruzifix an seinem Hals, das er nicht einmal zur Dusche oder Nachtruhe ablegt.

Charakterbeschreibung:
In sich ruhend, aus dem Glauben an Gott ein Persönlichkeitsfundament ziehend, an dem nichts zu rütteln ist. Er lässt sich verständlicherweise auch überhaupt nicht gerne erzählen, dass sein Glaube Schwachsinn sei - warum können ihm diese missionierenden Atheisten nicht seinen Glauben lassen, wenn es das ist, was ihn glücklich macht? Das macht ihn auch schnell mal gereizt und recht ungehalten, auch wenn ihm dererlei Verhalten üblicherweise nicht unterkommen würde.
Gideon ist gebildet und hilfsbereit, tolerant und offen und versprüht stets eine Aura von Vertrauen. Er will seinen Gemeindemitgliedern zur Seite stehen und ihnen dieselbe Art von Zutrauen in das Leben und in ihre Mitleute schenken, das ihm innewohnt. Dabei achtet er dennoch auf die Grenzen anderer - und darauf, alle Mann wissen zu lassen, dass seine Tür immer offensteht. Ohne Frage ist er motiviert und selbstsicher.
Doch Gideon mag auch nicht ohne Gesellschaft sein und in dieser Gesellschaft will er einen Platz haben. Er will akzeptiert und angenommen sein und er will dafür sorgen, dass andere einen ordentlichen Platz in der Welt finden. Er widmet sich zudem lange und ausführlich der Theorie und Planung einer Sache, der verschiedenen, möglichen Optionen, bevor er zur Tat schreitet. Einer Jagd zum Beispiel würde er sich nie anschließen, hätte er die Sache nicht vorher ausführlich abgewogen. Lügen und Pessimismus duldet er nur wenig, ist bemüht, andere aufzubauen, will er doch Vertrauen und Hoffnung in die Welt setzen, Nächstenliebe und Offenheit.
Gideon ist ein reservierter und pflichtbewusster Mann, geduldig und entschlossen (steter Tropfen höhlt den Stein, wie man so sagt), vor allem sanftmütig ohne Grenzen und jemand, der das Leben nicht zu bitterernst nimmt. Wenn nötig mahnt er seine Leute mit scharfen, ernsten Worten, sine ira et studio versteht sich. Er vergibt Vergehen und hat für jedermann ein aufbauendes Wort übrig. Oder zumindest hätte er das gerne. Bisweilen ist das alles tatsächlich nur pflichtbewusste Rollenerfüllung - wenn er wieder einmal nach einer Jagd an schlechtem Gewissen verzweifelt, wenn ihn die Grübelei über anderer Leute Sorgen und Probleme nicht loslässt oder wenn er Fällen gegenübersteht, denen er wirklich nur in die Augen sehen kann, weil auch für sie da zu sein sein Job ist. Wenn ihn das beschäftigt, ist Gideon meistens zurückgezogener, spricht kürzer und apathischer mit den Leuten als er es für gewöhnlich tut und hält sich bis tief in die Nacht in der Kirche auf, um zu beten und zu meditieren, um seinen Geist wieder auf die Reihe zu bringen. Dann scheint er auch etwas zerstreut, seine Worte gehen nicht sehr in die Tiefe und seine Augen scheinen im Gegenüber ständig etwas zu suchen, das er nicht finden kann. Meistens findet er den Halt allerdings relativ schnell wieder, länger als zwei oder drei Tage dauern nagen diese Gedanken selten an ihm, bevor er sie wieder zum Schweigen bringen kann.

Zudem erkennt Gideon und nutzt problemlos sämtliche Bibelzitate, Sprichwörter und Idiome der englischen Sprache, in vielerlei Hinsicht auch die der griechischen und lateinischen, beherrscht Hebräisch fließend und ist ein bemerkenswert aufmerksamer und schneller Leser. Aufgrund seines Berufes ist aus ihm mit den Jahren ein recht anständiger Sänger geworden und hegt, Hand aufs Herz, eine große Vorliebe für die Kirchengesänge, die Ein- und Auszugsmelodien und Melodien seiner Religion. Sein Wesen macht es ihm auch leicht, andere zu unterrichten. Ohne Probleme steht er vor einer Klasse jedweder Jahrgangsstufe und bringt ihnen die Grundsätze von Religionen und Philosophien nahe; der weiß, wie man Wissen vermittelt (an dieser Stelle sei bemerkt, dass es seinen Lesungen und Predigten nie an Herzblut mangelt). Fehlschläger, die in den Tests durchfallen, hat er eigentlich keine in seinen Kursen und ist deshalb verständlich stolz auf seine Schüler. Irgendwie schafft Gideon es immer wieder, anderen eine gewisse innere Ruhe und eine Art Vertrauen in die Welt zu vermitteln. Und vielleicht auch das Zutrauen auf Gott.
    Stärken & Schwächen:
  • +Lesen & Leseverständnis
    Und das nicht nur auf Englisch. Auch in einigen Fremdsprachen kennt Gideon keinerlei Probleme, Texte zu erfassen, zu verstehen und sogar wiederzugeben, lesen kann erschnell und vorlesen laut und flüssig. Das ist ja auch irgendwo essentiell für einen Gottesdienst.
  • +Sanftmut & Offenheit & Nachsicht
    Gideon bemüht sich um Milde, wo es geht und um Nachsicht, wenn es Konflikte geht. Irgendwo ist doch jeder "auch nur ein Mensch", richtig? Das fällt nicht immer leicht und oft ist es sogar anstrengend, aber Gideon liegt viel daran, diese Werte zu verkörpern. Außerdem ist er offen anderen gegenüber, bereit, Neues zu lernen und kennen zu lernen und bemüht sich darum, alles möglichst gut nachzuvollziehen.
  • +Bibelfestigkeit & Gottvertrauen
    Wer einmal bei ihm im Gottesdienst oder Religionsunterricht saß, bekommt schnell den Eindruck, Gideon könnte die Bibel vorwärts und rückwärts runterbeten könnte, mit Textstellenzitat. Und vermutlich liegt man damit gar nicht einmal so falsch. Zusätzlich zieht er Stärke aus seinem Glauben und lässt sich von ihm tragen, er gibt ihm scheinbar unermüdliches Durchhaltevermögen. Tatsächlich lässt ihn die Mission, die er sich selbst auferlegt hat, jeden Morgen aus dem Bett aufstehen. Der nimmt ihm auch das schwere Gewissen der Jagden wegen - wer weiß, wo Gideon ohne stehen würde.
  • +Herzblut für das, was er tut
    Genau das, was drin steht. Der Mann geht nichts an, ohne es ordentlich abgewogen zu haben und wenn er handelt, dann mit außerordentlichem Enthusiasmus. Gideon vertritt wohl unterschwellig die Meinung, dass alles, wofür man nicht brennt, es nicht wert ist, getan zu werden.
  • +Bedachtheit & Beharrlichkeit
    Er überdenkt. Wägt ab, informiert sich, zögert. Entscheidet sich ungern spontan, dafür taugen Gideons Entscheidungen in der Regel eine ganze Menge. Und wenn er einen Entschluss gefasst hat - sei es, die Jäger einzuschalten, weil ihm irgendetwas Verdächtiges aufgefallen ist oder auch die Gestaltung einer weiteren Unterrichtsstunde, die möglichst fesselnd sein soll - dann bleibt er dabei, brennt darauf, alles genauso zu machen, wie er sich das ausgemalt hat und bleibt ausdauernd an seinen Zielvorstellungen dran.
  • +Singen
    Gideon singt gerne und gut. In so ziemlich jedem Gottesdienst wird bei ihm zur Melodie angehoben und auch seine Schulklassen verschont er nicht gerne vor einem Eingangslied. Aber er beherrscht es gut und seine Stimme hat etwas feierlich Beruhigendes an sich.
  • -Einsamkeit
    Er mag nicht allein sein. Gideon hasst diese Stille und dieses Gefühl von Verlorenheit, das sich in ihm breit macht, wenn er zu lange keine Leute um sich hat, auf die er sich einbilden kann einen guten Einfluss zu haben. Zudem ist ihm der Austausch mit anderen sehr wichtig und wenn er sich die Zeit und das Philosophieren allein um die Ohren schlagen muss, dann laugt ihn das sehr schnell aus und lässt ihn etwas niedergeschlagen wirken.
  • -geringe Toleranz für Rücksichtslosigkeit
    Hier und da drückt er ein Auge zu, wenn ein Mensch durch Übernatürliches verletzt wird. Manchmal übersieht er sogar den ein oder anderen Toten. Doch bei Wiederholungstätern oder besonders Skrupellosen hat die Nachsicht ein Ende. Die Menschen müssen schließlich auch geschützt werden! Und weil es von denen so viele gibt und ihre Unwissenheit sie angreifbar macht, hat ihr Schutz Priorität. Unter Menschen allein geht Gideon hingegen sehr schnell dazwischen, wenn sie sich streiten, einander Beschimpfungen an den Kopf werfen oder irgendjemanden miserabel behandeln, an Respekt missen lassen, dann ist er stets mit scharfer Stimme zur Stelle und mir mahnenden Worten. In und um seine Kirche herum duldet er schon gleich gar keine Gemeinheiten.
  • -“Seelenheil” aus Glauben allein
    Wo wäre er bloß ohne den Glauben? Ohne die Überzeugung, dass Gott gnädig ist? Ganz am Boden, da wäre er, ganz klar. Gideons schlechtes Gewissen würde ihn fressen, immerhin hat er getötet, er hat das Töten gestattet und bisweilen hat er sogar dazu angestiftet, tut es immer noch. Das Gewissen plagt ihn trotzdem häufig genug und dann rettet ihn gerade einmal das Vertrauen, dass sein Gott ihn entschuldigen kann. Dass sein Gott gnädig ist, allen und jedem gegenüber. Ein klarer Grund für Zweifel daran könnte sein Leben schnell ins Wanken bringen.
  • -Reserviertheit
    Gideon ist in allererster Linie Pfarrer. Und so gerne er auch Leute um sich hat und so frei er auch auf sie zugeht - mit seiner persönlichen Meinung hält er bei Gesprächen eigentlich hinterm Berg. Er hat eine Sache zu vertreten, und eine Einstellung, nicht seine Gefühle. Außerdem will er Leute nicht so nah an sich heranlassen, dass sie ahnen könnten, dass auch der liebe Pfarrer vergangene Leichen im Keller hat.
  • -vermutlich chronische Überarbeitung, weil er sich alles zu Herzen nimmt
    Was in seiner Gemeinde geht, ist Gideon wichtig. Er will informiert sein und wenn ihm ein Umstand zu Ohren kommt, will er helfen. Grübelt über anderer Leute Sorgen bis in die Nacht und greift größere Zweifel in seinen Predigten auf. Hört auf die Worte der anderen und wenn jemandem das Herz schwer wird, ziehen auch über seine Züge dunkle Schatten. Irgendwann wird ihm dieses Mitgefühl den Boden unter den Füßen wegschwemmen.
  • -Blauäugigkeit
    Gideon glaubt an das Gute. Im Menschen, in den Übernatürlichen, in jedem und überall. Er ist überzeugt, dass im Grunde nichts und niemand schlecht ist, höchstens fehlgeleitet und - oder - verzweifelt. Darauf vertraut er auch und diese Haltung entbehrt nicht einer gewissen Naivität, die ihm bisweilen zum Verhängnis werden könnte. Aber diese Gutmütigkeit würde Gideon selbst vermutlich als "Berufsrisiko" einstufen, für ihn gehört diese Haltung zur Berufung dazu.
    Vorlieben & Abneigungen:
  • +Spaziergänge/Ausflüge
  • +Gesellschaft
  • +Tee und Orangesaft (nicht zusammen allerdings)
  • +Toleranz & Milde
  • +Sprachen & Musik
  • -Fisch (Allergie)
  • -Lügen
  • -Jagden
  • -Kleingeister
  • -Verurteilungen

VERGANGENES
The road so far

Gideon wurde 1979 einem Jägerehepaar geboren. Seine Mutter, Moira, setzte sich daraufhin zur Ruhe, stets ihr Adlerauge auf den Jungen, damit ihm ja nichts passiere. Sein Vater hingegen, Cameron, war und blieb und ist immer noch ein Jäger. Ihm liegt eine gewisse Verbitterung und Blutrünstigkeit in den Taten, er verachtet das Übernatürliche mit brennender Leidenschaft. Da er jedoch viel unterwegs war, blieb Moira für die Erziehung Gideons - und ab drei Jahren später auch seines Bruders Simsons - zuständig. Hier und da ein Satz heiße Ohren, horrende Bettgeschichten am Abend von den Monstern, die in den Schatten auf die Menschheit lauerten und der Anblick der Wunden ihres Vaters war das ärgste, was den Kindern so widerfuhr. Cameron kannte keinerlei derartiger Sanftmut. Er nahm seine Jungs von Anfang an hart ran, trieb sie mit militärischem Drill zum körperlichen und technischen Training, das für Gideon praktisch begann, so er laufen konnte. Das mochte und möchte man immer noch bei ihm kaum glauben. Er war damals sehr unsicher, heute ist er zu sanftmütig dazu. In Kindergarten und Schule ging er den Balgereien gerne aus dem Weg, hörte den Lehrern passiv zu, wagte nicht, die Hausaufgaben nicht verlässlich abzugeben und liebte den Musikunterricht vor allem.
Als er zehn Jahre alt wurde, begann sein Vater, ihn mit auf die Jagd zu nehmen. Das war alt genug, befanden seine Eltern, die Monster warten nicht darauf, dass du erwachsen wirst. Ganz im Gegenteil! Während Gideon sich zwar bereitwillig hinter die verantwortliche Technik klemmte - die Waffen, die Fallen, die Methoden - bereitete das tatsächliche Töten ihm Unbehagen. Bei einem verwandelten, aggressiven Werwolf weniger, bei einem nicht gerade geifernden Vampir jedoch umso mehr. Je mehr das “Opfer” einer menschlichen Gestalt ähnelte, desto übler ging es Gideon dann immer. Als Kind versagte er völlig, dabei nicht in Paniktränen auszubrechen. Er war eben doch ein zarter Junge, irgendwie, und Cameron war felsenfest überzeugt, wenn er ihn nur genug rannehmen würde, würde sich das schon legen. Und als er zwölf war, ließ er Gideon töten.

Das war bereits später als geplant (eigentlich sollte er es mit elf bereits erledigt haben, sein erstes eigenes Opfer), doch der Junge war jedes Mal wieder in reuige Heulerei ausgebrochen. Letztendlich ging es ihm nicht anders, als sein erster Mord anstand. Gideon versuchte, mit seinem Vater zu verhandeln, er flehte ihn an, es nicht tun zu müssen. Der Vampir schien so beherrscht, er schien so menschlich. Er hatte in dieser Stadt und Umkreis noch nicht einmal getötet, soweit Gideon wusste. Doch Cameron spuckte irgendwann wüste Drohungen, warf mit schrecklichen Beschimpfungen um sich und heizte seinem Sohnemann ordentlich ein - bis dieser eben tat, wie ihm geheißen.
Und siehe da, er war kuriert!
In dem Moment, da er den Pfahl versenkte, versiegten seine Tränen, seine hastige Atmung verstummte und verfiel in teilnahmslose Beherrschung. Das Blut wusch er ab ohne ein Wort zu sagen. Als er am nächsten Schultag noch passiver als sonst war, keine Silbe sprach und sich zum ersten Mal eine Schlägerei an Land zog, nahm ihn Moira erst einmal für ein paar Tage nach Hause, Krankmeldung. Der fängt sich schon wieder, da waren beide Eltern sicher. Doch Gideon kam in Gedanken nicht los. Von der Schuld und dem klammen Gefühl in seiner Brust, sich selbst zum Monster erklärt zu haben. Man konnte doch nicht einfach grundlos ganze Spezies vorverurteilen nur aufgrund des Vorwissens über einige Exemplare! Und sie dann abschlachten. Nein, er konnte sich absolut nicht mit dem Gedanken arrangieren, dass er einfach so getötet hatte. Immer, wenn er versuchte, darüber zu denken oder damit klarzukommen, fuhr sein Geist einfach gegen eine Wand. Da ging gar nichts. Und sicher, er fing sich wieder, doch wenn er danach seinem Vater und/oder Bruder bei Jagden zur Hand ging, sprach er nicht gerne oder viel. Gideon tat, was getan werden musste und fiel psychisch in ein Loch.
Seine Schulleistungen ließen nach, doch sie waren noch immer gutes Mittelmaß. Er hatte zwar Freunde, machte aber wenig mit denen und Interesse an Beziehungen stellte sich auch nicht ein. Aber so war er eben... Ein bisschen kaputt, dachte Gideon immer. So, wie das Jo-Jo, auf das sein Bruder getreten war. Kam nicht wieder hoch. Der Wind drehte erst, als sein Vater ihn in die Kirche schickte, Weihwasser holen. Das stahlen sie immer aus der Kirche, was Gideon total idiotisch vorkam. Aber er ging trotzdem - doch diesmal begegnete er dem Pfarrer, der war aus irgendeinem Grund noch da. Er bereitete soeben eine Predigt vor, den nächsten Gottesdienst. Und Gideon blieb, beobachtete, lauschte. Ihm gefiel die ruhige Atmosphäre, diese Sicherheit in der Kirche. Er fühlte sich irgendwie geborgen. Danach ging er regelmäßig in die Kirche, sprach auch irgendwann mit dem Pfarrer und es entwickelten sich lange, ernste Gespräche zwischen den beiden. Im Privatleben war Gideon deutlich anzumerken, dass es mit ihm wieder aufwärts ging - die Noten wurden besser, er wurde lebhafter, fasste wieder Lebensmut. Und er betete. Besonders vor und nach den Jagden rief er zu Gott, reuig um Vergebung für sich und Frieden für den Toten. Der Glaube ließ ihn wieder atmen.

Auch heute noch ist ihm ein Gespräch mit dem Pfarrer ganz besonders im Gedächtnis geblieben: Es ging um Matthäus Kapitel 3, Vers 12, den einzigen Vers, der ihm irgendwie noch immer Angst machte. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Also doch ewige Hölle und Feuer für ihn? Gideon fürchtete schon. Doch der Pater beruhigte ihn mit sicherer Gewissheit - die Spreu seien nicht die schlechten Menschen, es sei das Böse im Menschen. Eine Seelenreinigung, keine Sünderstrafung. Und als er Gideon das erklärte, fühlte der sich, als würde sich ihm die ganze Welt öffnen. Er gutmütiger Gott, ein vergebender Gott um ihn, eine reine Seele vor und alle Schatten plötzlich hinter ihm. So schnell, wie der Junge sich entschloss, sich für Studium und Ausbildung zum Pfarramt nach dem Abschluss einzuschreiben, konnte im Prinzip keiner gucken. Bis heute ist das seine leitende Vorstellung von Gott und das, was ihm Kraft und Hoffnung gibt, die Quelle seines großen Herzens. Gideon wollte sein Leben nicht nur diesem großartigen Gott zutun, er wollte vor allem für andere die Welt mit Vertrauen und Nächstenliebe öffnen, wie sein Pater es für ihn getan hatte. Selbstredend waren seine Eltern mehr als skeptisch. Mit diesem Jungen war doch irgendetwas schief gelaufen! Und Gideon, nach nächtelangem Gedankenwälzen und kritischen Hinterfragungen, kam zu allem Überfluss auch noch zu dem Schluss, nie wieder Personengruppen pauschal verurteilen zu wollen. Nie, nie wieder.

Ja genau, es ging dabei auch um die Übernatürlichen: Sie reagierten auf Weihwasser und gesegnete Objekte empfindlich, waren förmlich abgestoßen von Gott. Es gab genügend Legenden und Mythen, die das ebenso behaupteten - aber war das auch die Wahrheit, der Gideon sich anschließen sollte? Gideon hatte sich eben erst auf den Gedanken fixiert, dass sein Gott ein gnädiger war. Und dann sollte er diese Grundsatzüberzeugung für übernatürliche Wesen brechen?! Es war ein Kreuz damit. Und wie er es auch drehte und wendete, Gideon kam nicht zu einem klaren Schluss. Also formte er eine eigene These: Gott ist gnädig. Er vergibt jedem und unter seinem Flügel ist absolut jeder willkommen. Und das - das muss Übernatürliche ebenso beinhalten. Denn wenn Gott nicht für die Sünder und verrückten Auswüchse zugänglich ist, wozu sollte er überhaupt ein gnädiger Gott sein? Ja, davon war Gideon überzeugt. In seinen Augen festigte sich die Idee, dass die Form der Gnade, die diese Wesen benötigten, einfach anderer Form war als die für Menschen. Vielleicht war das auch bloß eine “Gesetzeslücke” - so wie zu Anbeginn der Zeit erst Adam bekennen musste, dass er allein war, ehe Gott den Umstand behob, lag vielleicht auch hier einfach fehlende Umsicht vor. Das könnte doch auch sein. So oder so, Gideon entwickelte die feste Überzeugung, dass den übernatürlichen Wesen ihr Platz zustand. Wenn sie Gott suchten oder einen Ort der Stille, einen Platz für sich, Beistand oder was man sonst auch immer suchen konnte, durfte man ihnen das nicht verwehren. In seinem Glaubensbild bekamen auch sie einen Platz.

Mit 19 begann er sein Studium, mit 25 schloss er es dann ab. Mit einigen Teilen tat er sich schwer, doch stand Gideon stets mit Herzblut hinter seinem Berufswunsch. In seinem Elternhaus wurde die Luft dick und die Anspannung wuchs mit jedem Augenblick, in dem seinen Eltern wieder klar wurde - der zieht das durch. Das erste Jahr seines Vikar-Dienstes in Edinburgh verlief zäh und anstrengend, hauptsächlich, weil seine Eltern nie aufhörten, ihm dreinzureden. In einer hitzigen Diskussion warf er ihnen an den Kopf, das Jägertum niederzulegen. Den Übernatürlichen Unterstützung und Zuflucht und Nächstenliebe ebenso zu bieten wie den Menschen, sofern sie mit gleicher Friedfertigkeit zu ihm kamen. Das war zu viel des Guten. Buchstäblich. Er flog in derselben Nacht raus. Konnte vorübergehend bei einem Studienkameraden unterkommen, beantragte Versetzung und landete mit 27 schließlich in einer kleinen Wohnung in Fort William. Dort schloss er seinen Vikardienst erfolgreich ab und durfte das Pfarramt auch gleich übernehmen.

Er war noch kein Jahr vollwertiger Pfarrer in seiner Gemeinde, da kam es auch schon zu einem ersten Zwischenfall, der seinen Glauben und seine Entschlossenheit, für die Menschen einzutreten, testen sollte: Ein Vampir, ein Einzelgänger, legte eine kurze, aber blutige Station in Fort William ein. Und er tötete. Einmal und alle dachten an einen Unfall. Zweimal und die Polizei wurde aufmerksam. Dreimal und Gideon befand es für genug. Er kramte alte Kontakte in die Jäger-Szene aus seinen Notizen (ein Glück, dass er sie doch behalten hatte!) und kratzte altes Wissen zusammen. Gottgeduldetes Wesen oder nicht - dem musste Einhalt geboten werden! Und während man einen Menschen vor Gericht stellen kann, so hatte Gideon gelernt, dass man einem Übernatürlichen nur ein Strafverfahren zuteil werden lassen kann: Es jagen und zur Strecke bringen. Ganz wohl dabei war Gideon nicht, aber er hätte keinen anderen Weg gewusst, seine Gemeinde zu schützen. Das war wohl der Fall, der ihn zurück in die Gesellschaft der Jäger trieb und diese Kontakte sind bis heute erhalten geblieben, aus offensichtlichem Grund. Andererseits gab es auch schon Übernatürliche, die ihre Reue beteuerten - und für die Gideon dann durchaus bereit ist, Partei zu ergreifen.
Diese Art von Zwischenfällen bescherte und beschert Gideon noch immer wieder ein flaues Gefühl in der Magengrube. Aber was sonst sollte er tun? Irgendwie muss er ein Auge auf seine Gemeinde haben und diese Fürsorge hatte ihren Preis. Andererseits waren diese Wesen wohl auch selbst schuld, wenn sie Menschen so skrupellos nachstellten. Bei dem ein oder anderen Zwischenfall sah Gideon schon mal bewusst weg. Diese Leute mussten sich auch irgendwie über Wasser halten, nicht wahr? Besonders die Vampire, die ihre Existenz nunmal aus Blut zogen. Aber ein kleiner Zwischenfall ist die eine Sache - eine anfangende Blutspur durch die Stadt ist etwas anderes. Und für solche Fälle hat er fest ein paar Kontakte und einen Jäger auf Kurzwahl.

Anderweitig blühte Gideon dort richtig auf. Er ruht in sich selbst, zweifelt selten an der Welt, seinem Gott oder seiner eigenen Person und er ist absolut überzeugt, anderen unter die Arme greifen zu können. Vor einem Jahr ungefähr folgte außerdem ein Ausbau “seiner” Kirche, ein relativ schlichter Anbau. Er hatte die tollkühne Idee, diesen Ort dauerhaft zugänglich für Übernatürliche zu machen: Dieser Gebäudeabschnitt ist ungesegnet (er schlich ein paar Fehler in der offiziellen Durchführung ein, die “Segnung” auf diesem Boden ist absolut ungültig), das Wasser neben dem Eingang ebenso und die Tür ist, wie es sich für eine Kirche gehört, immer offen. Für alle natürlich, aber für Übernatürliche, Vampire zum Beispiel, ganz besonders und vielleicht, so Gideons Hoffnung, macht sogar das Wort die Runde, dass dies eben ein Safe Haven für alle ist. Es gibt auch eine Verbindung zum Hauptkirchenraum, so dass im Fall eines überfüllten Gottesdienstes auch Leute im hinteren Teil zusätzlich Platz nehmen können. In der sonstigen Zeit ähnelt dieser Gebäudeteil eher einem typischen Kirchenfoyer. Abgeschlossen ist die Kirche eigentlich nicht; er wohnt ja dort schließlich auch direkt nebenan, also bekommt er natürlich mit, wenn jemand sich dort Zutritt verschafft.
Man könnte ohnehin sagen, Gideon hat ein beinahe fatales Grundvertrauen in die Leute um ihn herum. Er geht immer vom besten aus und überhaupt ist niemand durch und durch schlecht. Bei ihm ist jeder willkommen und jeder sicher und pauschal steht er für jeden ein, bis es sich eben als Fehler erweist - und keine Minute eher. Wer irgendetwas braucht, Hilfe, Unterstützung, Zuflucht, aufbauende Worte, Gesellschaft oder einfach nur ein ruhiges Plätzchen, der wendet sich am besten an den aufstrebenden Gutmensch. Sogar das Verhältnis zu seinem Bruder hat er kitten können, wenn auch nur spärlich. Die aktuellen Vorfälle zwischen Hölle und Erde behält er aufmerksam im Auge und dementsprechend regen Kontakt zu den Jägern. Die Vernetzung ist wohl heute wichtiger als in allen Jahren davor.

SONSTIGES
Offical Background

Kurzbeschreibung:
Gideon Holmwood ist ein guter Samariter, der sanftmütige Freund und Helfer: 33 Jahre jung und mit Herz und Leidenschaft Pfarrer. Seine Tür - oder: die seiner Kirche - steht jedem offen, der ohne schändliche Absichten herantritt. Wenn Gideon behauptet, für alle da zu sein, dann meint er das. Jung, alt, gläubig oder nicht, völlig egal - sogar Übernatürliche finden bei ihm einen Safe Haven. Allerdings ist der Pfarrer auch gewissermaßen auf seinen Glauben angewiesen, um Halt zu finden. Einsamkeit kann er ebenso wenig ausstehen wie unbedachte Gewaltbereitschaft. Deshalb weigerte er sich, Jäger zu werden - er hilft ihnen gelegentlich, aber Leute wesensgebunden zu verurteilen und zur Strecke zu bringen kommt für ihn nicht in Frage.

Avatar:
Arthur Darvill ~Quelle~

Steckbrief & Set:
Ja

Gesuch:
Nein

Zweitcharaktere:
Nein

Alter?
~Bist du über 18?~
Ja

Regeln gelesen?
Ja

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#2
Huch, das ging ja mega flott!

*schmeißt 'In Bearbeitung' drunter*

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#3
*hat schon ewig Stichpunkte und Notizen für so einen Chara gehortet* Ja, nicht wahr? Ich freu mich schon^^
Bin ja schon gespannt, wie viel ich dann nachbessern werd Smile
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#4
Hey,

ein wirklich schöner Steckbrief.
Ein paar Kleinigkeiten sind uns noch aufgefallen.

Charakter
Die Charakterbeschreibung ist sehr schön und ausführlich, jedoch kommt er für uns so rüber, als würde er über allem stehen, es milde belächeln und dabei keine eigenen Schwächen haben. Da fällt dir sicher noch etwas ein.

Zum Beispiel:
Zitat:-vermutlich chronische Überarbeitung, weil er sich alles zu Herzen nimmt
Das steht als Schwäche, wird in der Charabeschreibung aber nicht erwähnt. Wäre ja eigentlich eine schöne charakterliche Schwäche oben, also dass er nicht abschalten kann oder so.

Zitat:-Reserviertheit
+ Offenheit
Ist er nun reserviert oder offen? Neuem gegenüber offen, Lebewesen gegenüber reserviert? Aber eigentlich geht er doch auf jeden nett zu?
Außerdem mag er angeblich Gesellschaft... Vielleicht nimmst du da eins von beiden oder erklärst das ein wenig?

Zitat: Er will seine gesamte Gemeinde beschützen - ob sie nun gläubig sind oder nicht, menschlich oder übernatürlich - und dafür muss man eben bisweilen das “Böse”, das Schädliche, zur Strecke bringen.
Das fehlt irgendwie im Lebenslauf. Da kommt er eher so rüber, als würde er es allgemein schrecklich finden, dass Wesen getötet werden müssen. Also dieses Bewusstsein, dass er durchaus manche für 'unrettbar' hält. Und wie entscheidet er das? Also wie sieht da seine ’Prüfung‘ aus? Reicht es ihm, dass z.B. ein Vampir einen Menschen ausgesaugt hat, damit er diesen als ‚böse‘ anerkennt? Oder empfindet er das als ‚Okay‘, wenn den Blutsauger einfach nur sein Instinkt übermannt hat und er es eigentlich gar nicht ‚wollte‘?

Zitat:Diese Offenheit geht sogar so weit, dass er den neuen Anbau der Kirche nicht ordnungsgemäß - also quasi gar nicht - gesegnet hat. Er soll nun eine Zufluchtsmöglichkeit für Vampire und Artgenossen bieten, die in der Kirche selbst nicht Asyl finden könnten.
Er ist ein sehr gläubiger Mensch… und dann baut er etwas an der Kirche an, was Kreaturen Einlass gewährt, die Schmerzen empfinden, wenn sie mit 'heiligem Wasser' oder 'gesegneten Bereichen' in Kontakt kämen? Wie geht er damit um, dass diese Wesen anscheinend von Gott nicht erwünscht sind? Kratzt das an seinem Glauben, dass Gott barmherzig ist? Entscheidet er da dann eher nach seinem ‚Gewissen‘?

Zitat:Irgendwie ist er aber auch ein Jäger und somit ein Verbündeter dieser; Gideon hilft aus wo nötig oder zieht mit ins Feld, wenn sich Bedarf zeigt.
Inwiefern ‚Bedarf‘? Im Regelfall werden die Jäger seine Unterstützung eher in Bereichen wie eben Segnung von irgendetwas brauchen und nicht, um z.B. einen Werwolf zu erschießen. Ich denke, sie wissen, dass er sowas nicht mag (wieso ihn also zwingen und somit die gesamte Mission gefährden?) und zweitens ist er ja anscheinend nicht im dauerhaften Training, d.h. eigentlich ist er nicht unbedingt eine gute Unterstützung, wenn es um aktive Jagden geht.
Vielleicht erklärst du das nochmal genauer oder bezeichnest ihn eben eher als ‚passiven Helfer‘ auf Jagden? Jemand, der vielleicht bei den Vorbereitungen dabei ist oder dazu geholt wird, wenn das Monster schon ‚festgesetzt‘ wurde, z.B. bei einem sehr starken Exorzismus, wo man etwas ‚Priester-InPut‘ gut gebrauchen kann? Beim Kämpfen selbst wird er aber vermutlich eher nicht gefragt.

Ansonsten fehlt dir nur noch das 'Okay' der eingebauten Bezugspersonen. Das von Caleb hast du schon mal! Das wird noch lustig. Tongue
Beleth und Timothy haben auch schon ihr Alright gegeben. Tobias müsste noch kurz drunterposten.

Das war´s auch schon.
Liebe Grüße,
das Team

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#5
Oi, na dann will ich mal! Ich habe einiges noch näher ausführen können und hoffe, dass ich damit erfasst habe, was ausgebessert werden sollte... Mal sehen.

Bei Gideons Charakterbeschreibung habe ich noch ein wenig hinzugefügt:
Zitat:In sich ruhend, aus dem Glauben an Gott ein Persönlichkeitsfundament ziehend, an dem nichts zu rütteln ist. Er lässt sich verständlicherweise auch überhaupt nicht gerne erzählen, dass sein Glaube Schwachsinn sei - warum können ihm diese missionierenden Atheisten nicht seinen Glauben lassen, wenn es das ist, was ihn glücklich macht? Das macht ihn auch schnell mal gereizt und recht ungehalten, auch wenn ihm dererlei Verhalten üblicherweise nicht unterkommen würde.

und
Zitat:Er vergibt Vergehen und hat für jedermann ein aufbauendes Wort übrig. Oder zumindest hätte er das gerne. Bisweilen ist das alles tatsächlich nur pflichtbewusste Rollenerfüllung - wenn er wieder einmal nach einer Jagd an schlechtem Gewissen verzweifelt, wenn ihn die Grübelei über anderer Leute Sorgen und Probleme nicht loslässt oder wenn er Fällen gegenübersteht, denen er wirklich nur in die Augen sehen kann, weil auch für sie da zu sein sein Job ist. Wenn ihn das beschäftigt, ist Gideon meistens zurückgezogener, spricht kürzer und apathischer mit den Leuten als er es für gewöhnlich tut und hält sich bis tief in die Nacht in der Kirche auf, um zu beten und zu meditieren, um seinen Geist wieder auf die Reihe zu bringen. Dann scheint er auch etwas zerstreut, seine Worte gehen nicht sehr in die Tiefe und seine Augen scheinen im Gegenüber ständig etwas zu suchen, das er nicht finden kann. Meistens findet er den Halt allerdings relativ schnell wieder, länger als zwei oder drei Tage dauern nagen diese Gedanken selten an ihm, bevor er sie wieder zum Schweigen bringen kann.

Die Beziehung zu den Jägern habe ich nach deinem Vorschlag angepasst:
Zitat:Irgendwie ist er aber auch ein Jäger und somit ein Verbündeter dieser; Gideon hilft aus, wo nötig und versorgt die Damen und Herren dort mit Informationen und sonstigen Dingen, die eben einen Pfarrer erfordern. Er ist ihr passiver, stiller Verbündeter, allerdings ist man sich allgemein einig, dass er in der aktiven Jagd nichts zu suchen hat - darüber ist Gideon auch recht froh, es fällt ihm schon schwer genug, zuzugeben, dass Jagden eben manchmal Not tun. Ansonsten steht er mitten unter seinen Gemeindemitgliedern und versucht, ihnen Nächstenliebe, Zuversicht und Beständigkeit nahezubringen.

Okay, bei den Stärken/Schwächen habe ich die Punkte noch näher ausgeführt und ein bisschen angepasst. Guckst du hier:
Zitat:
    Stärken & Schwächen:
  • +Lesen & Leseverständnis
    Und das nicht nur auf Englisch. Auch in einigen Fremdsprachen kennt Gideon keinerlei Probleme, Texte zu erfassen, zu verstehen und sogar wiederzugeben, lesen kann erschnell und vorlesen laut und flüssig. Das ist ja auch irgendwo essentiell für einen Gottesdienst.
  • +Sanftmut & Offenheit & Nachsicht
    Gideon bemüht sich um Milde, wo es geht und um Nachsicht, wenn es Konflikte geht. Irgendwo ist doch jeder "auch nur ein Mensch", richtig? Das fällt nicht immer leicht und oft ist es sogar anstrengend, aber Gideon liegt viel daran, diese Werte zu verkörpern. Außerdem ist er offen anderen gegenüber, bereit, Neues zu lernen und kennen zu lernen und bemüht sich darum, alles möglichst gut nachzuvollziehen.
  • +Bibelfestigkeit & Gottvertrauen
    Wer einmal bei ihm im Gottesdienst oder Religionsunterricht saß, bekommt schnell den Eindruck, Gideon könnte die Bibel vorwärts und rückwärts runterbeten könnte, mit Textstellenzitat. Und vermutlich liegt man damit gar nicht einmal so falsch. Zusätzlich zieht er Stärke aus seinem Glauben und lässt sich von ihm tragen, er gibt ihm scheinbar unermüdliches Durchhaltevermögen. Tatsächlich lässt ihn die Mission, die er sich selbst auferlegt hat, jeden Morgen aus dem Bett aufstehen. Der nimmt ihm auch das schwere Gewissen der Jagden wegen - wer weiß, wo Gideon ohne stehen würde.
  • +Herzblut für das, was er tut
    Genau das, was drin steht. Der Mann geht nichts an, ohne es ordentlich abgewogen zu haben und wenn er handelt, dann mit außerordentlichem Enthusiasmus. Gideon vertritt wohl unterschwellig die Meinung, dass alles, wofür man nicht brennt, es nicht wert ist, getan zu werden.
  • +Bedachtheit & Beharrlichkeit
    Er überdenkt. Wägt ab, informiert sich, zögert. Entscheidet sich ungern spontan, dafür taugen Gideons Entscheidungen in der Regel eine ganze Menge. Und wenn er einen Entschluss gefasst hat - sei es, die Jäger einzuschalten, weil ihm irgendetwas Verdächtiges aufgefallen ist oder auch die Gestaltung einer weiteren Unterrichtsstunde, die möglichst fesselnd sein soll - dann bleibt er dabei, brennt darauf, alles genauso zu machen, wie er sich das ausgemalt hat und bleibt ausdauernd an seinen Zielvorstellungen dran.
  • +Singen
    Gideon singt gerne und gut. In so ziemlich jedem Gottesdienst wird bei ihm zur Melodie angehoben und auch seine Schulklassen verschont er nicht gerne vor einem Eingangslied. Aber er beherrscht es gut und seine Stimme hat etwas feierlich Beruhigendes an sich.
  • -Einsamkeit
    Er mag nicht allein sein. Gideon hasst diese Stille und dieses Gefühl von Verlorenheit, das sich in ihm breit macht, wenn er zu lange keine Leute um sich hat, auf die er sich einbilden kann einen guten Einfluss zu haben. Zudem ist ihm der Austausch mit anderen sehr wichtig und wenn er sich die Zeit und das Philosophieren allein um die Ohren schlagen muss, dann laugt ihn das sehr schnell aus und lässt ihn etwas niedergeschlagen wirken.
  • -geringe Toleranz für Rücksichtslosigkeit
    Hier und da drückt er ein Auge zu, wenn ein Mensch durch Übernatürliches verletzt wird. Manchmal übersieht er sogar den ein oder anderen Toten. Doch bei Wiederholungstätern oder besonders Skrupellosen hat die Nachsicht ein Ende. Die Menschen müssen schließlich auch geschützt werden! Und weil es von denen so viele gibt und ihre Unwissenheit sie angreifbar macht, hat ihr Schutz Priorität. Unter Menschen allein geht Gideon hingegen sehr schnell dazwischen, wenn sie sich streiten, einander Beschimpfungen an den Kopf werfen oder irgendjemanden miserabel behandeln, an Respekt missen lassen, dann ist er stets mit scharfer Stimme zur Stelle und mir mahnenden Worten. In und um seine Kirche herum duldet er schon gleich gar keine Gemeinheiten.
  • -“Seelenheil” aus Glauben allein
    Wo wäre er bloß ohne den Glauben? Ohne die Überzeugung, dass Gott gnädig ist? Ganz am Boden, da wäre er, ganz klar. Gideons schlechtes Gewissen würde ihn fressen, immerhin hat er getötet, er hat das Töten gestattet und bisweilen hat er sogar dazu angestiftet, tut es immer noch. Das Gewissen plagt ihn trotzdem häufig genug und dann rettet ihn gerade einmal das Vertrauen, dass sein Gott ihn entschuldigen kann. Dass sein Gott gnädig ist, allen und jedem gegenüber. Ein klarer Grund für Zweifel daran könnte sein Leben schnell ins Wanken bringen.
  • -Reserviertheit
    Gideon ist in allererster Linie Pfarrer. Und so gerne er auch Leute um sich hat und so frei er auch auf sie zugeht - mit seiner persönlichen Meinung hält er bei Gesprächen eigentlich hinterm Berg. Er hat eine Sache zu vertreten, und eine Einstellung, nicht seine Gefühle. Außerdem will er Leute nicht so nah an sich heranlassen, dass sie ahnen könnten, dass auch der liebe Pfarrer vergangene Leichen im Keller hat.
  • -vermutlich chronische Überarbeitung, weil er sich alles zu Herzen nimmt
    Was in seiner Gemeinde geht, ist Gideon wichtig. Er will informiert sein und wenn ihm ein Umstand zu Ohren kommt, will er helfen. Grübelt über anderer Leute Sorgen bis in die Nacht und greift größere Zweifel in seinen Predigten auf. Hört auf die Worte der anderen und wenn jemandem das Herz schwer wird, ziehen auch über seine Züge dunkle Schatten. Irgendwann wird ihm dieses Mitgefühl den Boden unter den Füßen wegschwemmen.
  • -Blauäugigkeit
    Gideon glaubt an das Gute. Im Menschen, in den Übernatürlichen, in jedem und überall. Er ist überzeugt, dass im Grunde nichts und niemand schlecht ist, höchstens fehlgeleitet und - oder - verzweifelt. Darauf vertraut er auch und diese Haltung entbehrt nicht einer gewissen Naivität, die ihm bisweilen zum Verhängnis werden könnte. Aber diese Gutmütigkeit würde Gideon selbst vermutlich als "Berufsrisiko" einstufen, für ihn gehört diese Haltung zur Berufung dazu.

Bei der Geschichte nachgetragen, bezüglich Gideons Duldung von übernatürlichen Ausfällen:
Zitat:Ja genau, es ging dabei auch um die Übernatürlichen: Sie reagierten auf Weihwasser und gesegnete Objekte empfindlich, waren förmlich abgestoßen von Gott. Es gab genügend Legenden und Mythen, die das ebenso behaupteten - aber war das auch die Wahrheit, der Gideon sich anschließen sollte? Gideon hatte sich eben erst auf den Gedanken fixiert, dass sein Gott ein gnädiger war. Und dann sollte er diese Grundsatzüberzeugung für übernatürliche Wesen brechen?! Es war ein Kreuz damit. Und wie er es auch drehte und wendete, Gideon kam nicht zu einem klaren Schluss. Also formte er eine eigene These: Gott ist gnädig. Er vergibt jedem und unter seinem Flügel ist absolut jeder willkommen. Und das - das muss Übernatürliche ebenso beinhalten. Denn wenn Gott nicht für die Sünder und verrückten Auswüchse zugänglich ist, wozu sollte er überhaupt ein gnädiger Gott sein? Ja, davon war Gideon überzeugt. In seinen Augen festigte sich die Idee, dass die Form der Gnade, die diese Wesen benötigten, einfach anderer Form war als die für Menschen. Vielleicht war das auch bloß eine “Gesetzeslücke” - so wie zu Anbeginn der Zeit erst Adam bekennen musste, dass er allein war, ehe Gott den Umstand behob, lag vielleicht auch hier einfach fehlende Umsicht vor. Das könnte doch auch sein. So oder so, Gideon entwickelte die feste Überzeugung, dass den übernatürlichen Wesen ihr Platz zustand. Wenn sie Gott suchten oder einen Ort der Stille, einen Platz für sich, Beistand oder was man sonst auch immer suchen konnte, durfte man ihnen das nicht verwehren. In seinem Glaubensbild bekamen auch sie einen Platz.

und
Zitat:Dort schloss er seinen Vikardienst erfolgreich ab und durfte das Pfarramt auch gleich übernehmen.

Er war noch kein Jahr vollwertiger Pfarrer in seiner Gemeinde, da kam es auch schon zu einem ersten Zwischenfall, der seinen Glauben und seine Entschlossenheit, für die Menschen einzutreten, testen sollte: Ein Vampir, ein Einzelgänger, legte eine kurze, aber blutige Station in Fort William ein. Und er tötete. Einmal und alle dachten an einen Unfall. Zweimal und die Polizei wurde aufmerksam. Dreimal und Gideon befand es für genug. Er kramte alte Kontakte in die Jäger-Szene aus seinen Notizen (ein Glück, dass er sie doch behalten hatte!) und kratzte altes Wissen zusammen. Gottgeduldetes Wesen oder nicht - dem musste Einhalt geboten werden! Und während man einen Menschen vor Gericht stellen kann, so hatte Gideon gelernt, dass man einem Übernatürlichen nur ein Strafverfahren zuteil werden lassen kann: Es jagen und zur Strecke bringen. Ganz wohl dabei war Gideon nicht, aber er hätte keinen anderen Weg gewusst, seine Gemeinde zu schützen. Das war wohl der Fall, der ihn zurück in die Gesellschaft der Jäger trieb und diese Kontakte sind bis heute erhalten geblieben, aus offensichtlichem Grund. Andererseits gab es auch schon Übernatürliche, die ihre Reue beteuerten - und für die Gideon dann durchaus bereit ist, Partei zu ergreifen.
Diese Art von Zwischenfällen bescherte und beschert Gideon noch immer wieder ein flaues Gefühl in der Magengrube. Aber was sonst sollte er tun? Irgendwie muss er ein Auge auf seine Gemeinde haben und diese Fürsorge hatte ihren Preis. Andererseits waren diese Wesen wohl auch selbst schuld, wenn sie Menschen so skrupellos nachstellten. Bei dem ein oder anderen Zwischenfall sah Gideon schon mal bewusst weg. Diese Leute mussten sich auch irgendwie über Wasser halten, nicht wahr? Besonders die Vampire, die ihre Existenz nunmal aus Blut zogen. Aber ein kleiner Zwischenfall ist die eine Sache - eine anfangende Blutspur durch die Stadt ist etwas anderes. Und für solche Fälle hat er fest ein paar Kontakte und einen Jäger auf Kurzwahl.

Oookay, damit hoffe ich, alles irgendwie ausgebessert und untergebracht zu haben^^ You be the judge of that Smile
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#6
Und damit wieder
~~ in Bearbeitung ~~

*Kekse dalässt*
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#7
Huhu,
wunderbar, da bist du aber nochmal richtig ausführlich geworden! Heart
Damit hast du unser WOB. Vorbehaltlich, falls Tobias noch Anmerkungen zur beziehung haben sollte. Aber da der Rest des Steckis für uns jetzt so stimmt, soll das nicht im Weg stehen. Smile

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#8
Sehr cool, liebsten Dank :D
Dann werde ich mal meinen Steckbrief rüberposten, oder?, und zusehen, dass ich einen Einstieg finde^^
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#9
Ganz genau Smile


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